Die GKV scheint im Rentenalter die bessere Krankenversicherung zu sein. Doch viele bedenken leider nicht die damit einhergehenden nachteiligen Konsequenzen. Ein ausführliches Abwägen der Vor- und Nachteile ist dringend angeraten.
Die GKV im Rentenalter (Beiträge)
GKV-Versicherte, so denken viele heute privat Versicherte, haben es in der Rente viel besser. Schließlich trichtern uns die Medien permanent ein, dass die PKV im Alter unbezahlbar ist und alle Einnahmen nur für die Prämienzahlung drauf gehen. In Einzelfällen mag das sogar stimmen, aber wird hier nicht bewusst Panik geschürt? Ist der Grund nicht eher eine falsche Finanzplanung? War der Schritt in die PKV nur von kurzfristiger Beitragsersparnis getrieben oder ein Entscheidung pro Leistung?
Welchen Beitrag GKV-Mitglieder später zahlen müssen hängt von ihrem Status ab. Pflichtversicherte Mitglieder gehören der Krankenversicherung der Rentner (KVdR) an. Für sie zählen zunächst zur Ermittlung ihres Beitrages nur gesetzliche Renten aus dem In- und Ausland. Hinzu kommen noch Betriebsrenten. Doch gerade letztere können den Kassenbeitrag in die Höhe treiben. Abfindungen aus Betriebsrenten noch gar nicht mitgezählt. Da sind gleich mal 15-20 Prozent weg.
Freiwillig Versicherte, das sind häufig Selbständige und generell Freiberufler, zahlen zusätzlich noch Beiträge auf Einkünfte aus Kapitalerträgen, Vermietung und Verpachtung und sonstige Einkünfte.
Gewerbliche Einkünfte, z.B. durch eine Solaranlage mit Einspeisevergütung oder ein Hinzuverdienst, werden generell verbeitragt. Die PKV interessiert sich nicht dafür.
Die GKV im Alter (Leistungen)
Grundsätzlich haben im Solidarsystem der GKV alle Versicherten die gleichen Ansprüche. Doch wie jedem klar sein dürfte, nimmt die Inanspruchnahme von Leistungen mit steigendem Alter zu. Hier schmerzen jetzt die gesetzlichen Zuzahlungen für Arzneimittel, Heil- und Hilfsmittel. Auf alle Versicherte gerechnet belaufen diese sich im Jahr heute bei rund 500 EUR. Mittlerweile gibt es bereits eine hohe Ablehnungsquote an Reha-Maßnahmen nach Operationen oder an Inkontinenzartikeln. Rentner sollen besser selbst zahlen so scheint die Devise.
Eines Tages zahlt die Kasse keine Hüftgelenksoperationen mehr für alte Menschen. Im britischen Gesundheitssystem bereits gängige Praxis. Noch erschwerend: Wir stehen vor einer gigantischen Welle an Menschen, die in den nächsten 15 Jahren in Rente gehen werden. Hier werden weitere Kürzungen folgen.
Die PKV hat bessere Lösungen
Privatversicherte haben einen garantierten Leistungsumfang gemäß ihres Versicherungsvertrages. Sie können bewusst Leistungen abwählen, das Tarifwechselrecht nach Paragraph 204 VVG nutzen oder in den Standardtarif (bzw. Basis-Tarif) wechseln. Die Alterungsrückstellungen reduzieren noch einmal den Beitrag, weitere Einkünfte werden nicht berücksichtigt. Ein Plus für die PKV-Versicherten.