Die gesetzliche Pflegeversicherung wurde seit Einführung 1995 nach Jahren ohne Anpassungen und Veränderungen zuletzt stark reformiert. Dies hat dazu geführt, dass die Beitragssätze in der sozialen Pflegepflichtversicherung angehoben wurden und Kinderlose über 23 Jahre einen Zuschlag zahlen müssen. Für Privatversicherte kam es langfristig sogar zu Beitragssenkungen, aber auch hier führten die letzten Vertragsverbesserungen zu Beitragsanpassungen. Doch reicht der gesetzliche Versicherungsschutz im Pflegefall aus?
Worin bestehen die Leistungen in der Pflegeversicherung?
Hier verweise ich auf meine bisherigen Blogbeiträge, meinen Ratgeber, meine Onlineangebote und weitere Informationen zur gesetzlichen Pflegeversicherung.
Welche privaten Versicherungslösungen gibt es in der Pflegeversicherung?
Hier unterscheidet man die Ergänzungsprodukte
- Pflegetagegeld
- Pflegerente
- Pflegekostenabsicherung
- Pflege-Bahr /staatlich geförderte Pflegezusatzversicherung
Da sich das damalige Gesundheitsministerium unter Minister Daniel Bahr für die staatliche Förderung nur des Pflegetagegeldes entschieden hat, scheint es, spielen die anderen Versicherungslösungen nur noch eine untergeordnete Rolle. Außerdem ist das Pflegetagegeld bei Abschluss in jüngeren Jahren die kostengünstigere Lösung.
Was gibt es Neues am Markt der Pflegezusatzversicherungen?
Mit Wirksamwerden des Zweiten Pflegestärkungsgesetze zum 01.01.2017 wird die Pflegebedürftigkeit nicht mehr in den Stufen I-III vorgenommen, sondern in Pflegegraden 1-5. Darauf musste auch die private Versicherungswirtschaft reagieren. Sie hat ihre Bestandstarife auf die neuen Vorgaben umgestellt, aber auch neue Pflegetagegelder auf den Markt gebracht.
Viele Versicherungen bieten starre Prozentsätze in ihren Tarifen an. Hier das Beispiel R+V:
- 100% in Pflegegrad 5
- 100% in Pflegegrad 4
- 70% in Pflegegrad 3
- 30% in Pflegegrad 2
- 10% in Pflegegrad 1
Dies im ambulanten, als auch stationären Bereich. Andere wiederum leisten im stationären Pflegefall in den Graden 2-5 generell 100% des versicherten Tagegeldes (Hallesche, Württembergische). Dies bietet wenig Flexibilität.
Besonders interessant finde ich deshalb folgende zwei Angebote:
Die Barmenia hat mit ihrem neuen Tarif Pflege 100 eine Innovation an den Markt gebracht. Da viele Menschen gern zu Hause gepflegt werden möchten und deshalb ein hohes Tagegeld bereits ab Pflegegrad 1 wünschen, leistet dieser Tarif in allen Pflegegraden 100% des Tagessatzes, sowohl ambulant und stationär ohne Abstufung. Um jungen Menschen den Abschluss zu erleichtern auch mit reduziertem Anfangsbeitrag, so wie die Hallesche in ihrem Tarif OLGAflex.
Der langjährige Pflegetagegeld-Spezialist Deutsche Familienversicherung treibt es jetzt an Flexibilität sogar an die Spitze. Mit Pflege-Flex DFV kann jeder Versicherte sein Tagegeld in jeder Stufe ganz individuell festlegen. Dabei darf sogar das Tagegeld in einem niedrigeren Pflegegrad höher ausfallen als in einem höheren Pflegegrad. Also angenommen 300 EUR in Pflegegrad 3, aber 600 EUR in Pflegegrad 2. Selbst einzelne Pflegegrade können dazwischen ausgelassen werden. Die gilt für den ambulanten, als auch für den stationären Bereich der Pflege. Hier kann also ganz individuell auf die Wünsche und Bedürfnisse des Versicherten eingegangen werden.
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Hallo und vielen Dank für den interessanten Artikel. Ich denke auch, dass eine private Ergänzung sinnvoll ist. Meine Bekannte arbeitet in der stationären Pflege und hat mir auch dazu geraten.
Hallo Frau Müller!
Danke für Ihren Kommentar. Das Thema ist ein eminent Wichtiges, wird aber gern verdrängt und verschoben. Doch je eher man sich versichert, desto günstiger ist der Beitrag und leichter der Einstieg. Wenn man dann Fälle aus dem Familien- oder Bekanntenkreis erlebt, wird das Bewusstsein noch geschärft.
Gern stehe ich beim Thema Absicherung für Fragen zu Verfügung.
Die Infos zur Versicherung sind echt interessant, denn für den Opa suchen wir die Möglichkeit, gepflegt zu werden. Wie es uns gesagt wurde, braucht der Opa eine stationäre Pflege, weil die Demenz akut wird. Nur die private Versicherungswirtschaft steht hier, wie ich aus dem Artikel begriffen habe, zur Verfügung. Eine erfahrene Hilfskraft wird ja immer nachgefragt!
In der Tat werden Sie nicht auf eine zusätzliche Absicherung verzichten können, wenn Sie im Alter nicht über ausreichend zusätzliche finanzielle Reserven verfügen und nur die gesetzliche Rente beziehen. Ich appeliere sich so früh wie möglich zu versichern. Zwei Gründe: 1. Sie sind gesünder 2. Die Beiträge sind günstiger. Warten lohnt auch nicht, denn die vermeintlich jetzt gesparten Beiträge zahlen Sie später noch auf die reguläre Prämie obendrauf. Gern biete ich Ihnen eine individuelle Lösung an. Für Ihren Opa ist es zu spät für eine Versicherung, wünsche jedoch alles Gute und eine möglichst langsam verlaufende Verschlechterung des Gesundheitszustandes.